Weingut Steininger
Puristisch oder opulent, die Leidenschaft von Eva und Karl Steininger gilt den Kamptaler Rebsorten. Seit über drei Jahrzehnten übersetzt man Terroir in grandiose, reinsortige (!) Schaumweine.
DAS BEWÄHRTE SCHÄTZEN. Das geradlinige Denken des heimischen Sekt-Pioniers Karl Steininger fällt einem sofort ins Auge, wenn man den Langenloiser Rebenhof besucht. Mehr als einmal rieten modernistische Handwerker ihm, das alte Dach zu erneuern. Doch der langgestreckte Hof nahe dem bekannten Kornplatz ist über 400 Jahre „gewachsen“. Und das soll man auch sehen. Etwas nur der Modernität wegen zu machen, widerstrebt Steininger. Und das Fokussieren auf das Vorhandene, das Bewährte, stand auch am Beginn der Weine, die ihn so bekannt werden ließen.
1989 startete hier die Versektung reinsortiger Weine, die sich schlicht der Neugierde verdankte. Wie würde der markante Kamptaler Riesling sich als Sekt darstellen? Der zweite Jahrgang wurde bereits Landessieger und bis heute ist Steininger, längst mit Tochter Eva und ihrem Mann Peter an seiner Seite, dieser Linie treu geblieben. „Wir haben das Glück, großartige Lagen zu besitzen“, so der Winzer, gehören doch einige der bekanntesten Weingärten direkt zum Haus. Anteile am Steinhaus und dem berühmten Heiligenstein ergeben Sekte, die als „Große Reserve“ die qualitative Spitze der sterreichischen Sekt-Pyramide darstellen.
Die Betonung von Rebsorten und Kamptaler Frische steht als Maxime hinter den Steininger-Sekten. Man hat damit aber auch einen spezifisch österreichischen Stil geschaffen. Denn die Cuvée mehrerer Rebsorten, wie sie in der Champagne mehrheitlich üblich ist, kam für Steininger nicht in Frage. So wie seine Stillweine, die immer noch die Mehrheit der Flaschen des Betriebs ausmachen, sollen auch die Schaumweine klaren Sortenausdruck aufweisen: „Es ist wichtig, dass die Kunden die Sorte wahrnehmen. Und nicht einfach etwas Prickelndes trinken“.