Preview: Interview mit Dr. Helmut Marko

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Der Mann ist schwer zu fassen. Immer noch. Helmut Marko gewann mit Gijs van Lennep 1971 das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans in einem Porsche 917, fuhr in der Formel 1, ist studierter Jurist, unterhält sein eigenes Rennteam, überlebte beim großen Preis von Frankreich im Jahre 1972 eine schwere Augenverletzung, managte Leute wie Gerhard Berger oder Karl Wendlinger, war ein enger Freund von Jochen Rindt und ist auch als Hotelier erfolgreich. Interview: Peter Syrch

Auch mit 77 mischt der Grazer noch groß und weltweit mit. Grenzen schien und scheint er bis heute nicht zu kennen, die Lust, ganz vorn dabei zu sein, ist ihm nicht vergangen. Ganz im Gegenteil, so scheint es. Und wenn er schon selbst lange nicht mehr mit einem Boliden aufs Stockerl fährt, sorgt er doch dafür, dass sich neben vielem mehr auch der Rennzirkus flott weiterdreht. Schließlich ist dieser Mann dafür verantwortlich, dass die Formel 1 wieder Fahrt aufnimmt, und zwar in seiner steirischen Heimat, wo in Spielberg der erste Grand Prix seit Langem gefahren wird. Und auch, was die Wirtschaft betrifft, wird Helmut Marko weiterhin dafür sorgen, dass der Motor nicht abstirbt. Gerade jetzt, da auch er sich mit den Folgen der Corona-Krise auseinandersetzen muss. Von Ruhezustand ist weit und breit nichts zu sehen.

Peter Syrch: Als Hotelier, Grazer Ehrenbürger, Kunstmäzen und Motorsportchef von Red Bull bitten wir Sie um Ihre Einschätzung zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Formel-1-Auftakts in Spielberg. Dr. Helmut Marko: Es ist erfreulich, dass das von Red Bull schlüssige Konzept Zustimmung der Regierung fand und dadurch der F1-Saisonauftakt in Österreich möglich wurde. Mit rund 3.000 erwarteten Personen aus dem Rennsport werden die umliegenden Gastbetriebe zwar kurzzeitig ausgelastet, der unmittelbare wirtschaftliche Nutzen bleibt dennoch überschaubar.

Wie viele TV-Zuseher und User erwarten Sie? Der Grand Prix von Österreich ist nicht nur ein Saisonauftakt, es ist der Saisonauftakt nach einer sehr langen Pause. Fans sehnen sich mehr als sonst nach Wettkampfgeschehen. Entsprechend hoch sind die zu erwartenden Zuschauerzahlen anzusetzen. Wie blicken Sie auf die heurige Saison? Besonders spannend für Zuseher ist die Tatsache, dass die tatsächliche Anzahl der Rennen in dieser Saison noch offen ist und alle Teams von Anfang an hart auf Angriff fahren werden.

Welche Bedeutung haben die Bilder in Sachen Umwegrentabilität, speziell zu dieser besonderen Zeit? Für Österreich ist das Ereignis in zweierlei Hinsicht positiv. Zum einen ist es großartig, dass unser kleines Land es geschafft hat, mit akribischer Planung die Zusage für dieses Event zu bekommen. Andererseits werden die Bilder rund um das Renngeschehen durch die weltweit erhöhte Aufmerksamkeit einen enormen touristischen Werbeeffekt generieren.

Was erwarten Sie in sportlicher Hinsicht? Sportlich sehen wir uns als erster und ernster Herausforderer des Titelverteidigers Mercedes.

Wie sehen Sie Ihre Rolle als Gastgeber? Aufgrund der aktuell geltenden Restriktionen leider nur sehr eingeschränkt. Alle Teams werden streng separiert einquartiert und der direkte soziale Austausch dadurch kaum möglich.

Sie möchten mehr lesen? Entdecken Sie das ganze Interview mit Dr. Helmut Marko in unserem neuen Austrian Limited Magazin ab Seite 12.