Natürlich sei auch er ein Handwerker, sagt Künstler Andreas Reimann über sich. Mit Austrian Limited spricht er außerdem darüber, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Essen ist und warum es ihn freut, dass sein Bild eine Gin-Flasche ziert.
Das Handwerk, die Manufaktur, sagt ja schon im Namen, dass jemand hier etwas mit seinen eigenen Händen erschafft. Ebenso wie Sie Ihre Bilder. Sind Sie als Künstler auch Handwerker? Natürlich. Man hat ein so romantisches Bild von Kunst, aber es ist ein Handwerk, es ist Arbeit. Das Aufspannen der Leinwand, das Anrühren der Farbe. Und natürlich die Kunstwerke an sich. Allgemein hat man da das Bild vom Künstler, der immer aus der Inspiration heraus arbeitet, der pinselschwingend vor der Leinwand steht und aus dem die Kunst nur so „herausflutscht“. Jeder, der einen Beruf lange macht, weiß, dass man manchmal auch nicht motiviert oder inspiriert ist. Dann kann man als Künstler entweder gar nichts machen – was ja nicht immer möglich ist, es kann ja auch eine Auftragsarbeit sein – oder man schafft eben trotzdem etwas. Aus dem Neutralen, also ohne eine Geschichte dahinter, etwas zu schaffen, ist natürlich schwierig. Dann wühlt man ein bisschen in der Ideenkiste, probiert, experimentiert – ich kann es mir selbst nicht immer erklären, aber es funktioniert.
In der Geschichte haben sich Künstler ja auch immer wieder zu Speisen und Getränken als Motiv hingezogen gefühlt. Sie malen in erster Linie Menschen und Landschaften – teilen Sie die Faszination nicht? Ich habe tatsächlich schon darüber nachgedacht, mich in diese Tradition einzureihen. Es fasziniert und interessiert mich schon auch, das Stillleben neu zu interpretieren. Schließlich ist Nahrung etwas, das uns alle täglich betrifft. Bisher fehlt vielleicht einfach der zündende Moment, vielleicht bräuchte es einen Auftrag für ein Restaurant oder etwas in der Art.
Im Umkehrschluss: Wie wichtig ist für Sie die visuelle Inszenierung von Essen, wie wichtig ist Tischkultur? Ich denke es ist etwas Schönes, einen Tisch zu inszenieren. Besonders heute, wo wir alle ohnehin keine Zeit mehr haben, wo man sich schnell etwas nimmt und dann vor dem Computer nebenbei isst. Essen sollte man immer genießen. Ich war eine Zeit lang in Japan, und zu beobachten, wie dort jeder Bissen als Kunstwerk zubereitet wird, hat mich sehr fasziniert. Essen zu inszenieren bedeutet ja auch, sich damit auseinanderzusetzen, man überlegt sich, was es ist, woraus es besteht. Ich habe ganz allgemein das Gefühl, dass Menschen sich mehr damit auseinandersetzen, was sie essen. Es wird wichtiger, etwas zu konsumieren, das eine Seele hat.
Zwei Bilder Ihrer Wien Serie – eines von Maria-Theresia und eines von Franz Josef – zieren das Etikett des Austrian Limited Dry Gin. Wie kam es dazu? Ich habe eine Anfrage von Austrian Limited bekommen und habe mich darüber sehr gefreut. Ich trinke selbst gerne Gin und dieser ist wirklich sehr gut. Und mit dem Österreich-Bezug von Austrian Limited passen die Bilder auch gut, finde ich.
Greifen Sie generell gerne zu österreichischen Produkten? Ja, definitiv. Ich finde die generelle Idee von Austrian Limited, österreichische Produkte zu forcieren einfach super – in diesem Sinne bin auch ich Patriot. Ich habe ja nach der Schule einige Jahre in den USA gelebt. Dort habe ich zu malen begonnen – ich muss also den Amerikanern dafür danken, dass sie mir den Mut eingeimpft haben, das zu machen. Aber den Bezug zur Heimat habe ich nie verloren. Gerade, wenn man woanders ist, fällt einem auf, wie viel Qualität es hier gibt. Ich reise immer noch viel – aber mein Lebensmittelpunkt ist in Österreich. Und das bleibt auch so.
Lieben Dank für das Gespräch.