ERUPTION WINZER

ERUPTION WINZER

Im Rückblick ist es einfach zu erkennen, wie die Geologie eine Region wirtschaftlich prägt. Doch lässt sich eine moderne Winzergruppe vom Gestein inspirieren? Die Eruptionswinzer sagen dazu klar Ja.

VULKANISCH. Über 40 Vulkane waren einst in der Südoststeiermark aktiv. Die prähistorische Landschaft hinterließ einen Boden voller Mineralität. Es dauerte einige Zeit, bis man diese Alleinstellung im heimischen Weinbau in den Mittelpunkt rückte. Innerhalb des Steirischen Vulkanlands, wie das Anbaugebiet heute stolz heißt, lodert die vulkanische Flamme aber bei einer neunköpfigen Winzergruppe besonders stark: „Naturgewalten“, „Altes aufbrechen“ oder „Reibung“ – die Sprache der Winzergruppe zitiert das Vokabular von Vulkanismus und Plattentektonik ausgiebig.

Seit 2002 gibt es die Gruppe, in wechselnder Besetzung. Was man anderswo verschämt erklärt, ist hier Teil eines Prozesses – seit heuer tritt man in neuer Konstellation auf. Stefan Krispel übergab auch den Obmann an den Klöcher Stefan Müller: „Wir sind eine Gruppe von Alphatieren, Reibung und Widerspruch gehören da zur Tagesordnung“, lebt auch er das Prinzip. Vor zwei Jahren war es die eigene Vulkanland- Flasche, der Sekt, den man gemeinsam kelterte und damit ebenfalls eine neue Note einbrachte - und für heuer wird „Eruptionsrotwein“ erwartet. Stolz ist man außerdem auf die neue Lagenweinklassifizierung, mit der man dem DAC System die Krone aufsetzen möchte. Unterschieden wird in Zukunft zwischen „Große Lage“ und „Erste Lage“.

Einig sind sich die Mitgliedsbetriebe Frühwirth, Gollenz, Hutter, Krispel, Müller, Pfeifer, Scharl, Thaller und Ulrich, dass ihre Böden wie geschaffen sind für Burgundersorten. Die Spezialisierung liegt daher bei Weißburgunder, Grauburgunder, Morillon (Chardonnay) und Sauvignon Blanc. Mit Eruptionslogo wird aber stets der beste Wein eines Jahrgangs ausgezeichnet. Wie man diesen findet, beschreibt Winzer Rupert Ulrich: „Man selbst tut ja gerne das, was man immer getan hat. Es ist der Impuls von außen, der einen umdenken lässt.“

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